Barrierefreie Websites
Was bedeutet Barrierefreiheit konkret?
Eine Website barrierefrei zu machen ist eigentlich gar nicht so schwer. Barrierefreies Designen und Programmieren ist vor allem eine Frage der Empathie. Wenn man sich in eine in einer oder mehreren Fähigkeiten eingeschränkten Person hineinversetzt, wird schnell klar, dass einige Dinge auf einer Website eine Barriere darstellen können.
Barrierefreiheit findet technisch und im Design statt. Zum Beispiel dürfen die Farbkontraste auf einer Website nicht zu schwach sein. Da normal sehende Personen schwache Kontraste oft nicht erkennen, gibt es Tools, die genau ausrechnen, ob eine Farbkombination barrierefrei ist oder nicht. Menschen mit Rot-Grün-Schwäche nehmen diese beiden Farben oft eher grau wahr.
Sehbehinderte Personen benutzen oft sogenannte Screenreader, die sowohl den Text auf einer Seite vorlesen als auch Tools zur Bedienung der Website darstellen. Wenn eine Website Videos verwendet, sollten diese immer Untertitel haben.
Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)?
Wie oben schon erwähnt, müssen viele Websites ab Juni 2025 barrierefrei sein. Es handelt sich hier um die nationale Umsetzung einer EU-Richtlinie. Noch ist vieles unklar, zum Beispiel wie Barrierefreiheit genau gemessen wird. Klar ist, dass die Richtlinie WCAG (wahrscheinlich die kommende Version 3.0) als Grundlage angenommen werden wird.
Eine erstmal gute Nachricht ist, dass Unternehmen unter 2 Millionen Jahresumsatz ausgenommen werden. Nach unserer Einschätzung bedeutet das aber nicht, dass das Thema komplett ignoriert werden kann. Es bedeutet nur, jetzt nicht in Panik zu verfallen. Wenn eine Website hohe Barrieren hat, die aber leicht beseitigt werden können, sollte man das auch tun. Vor allem sollten neue Websites grundsätzlich das Thema beachten.
Außerdem denkt immer daran, dass ihr auch Zielgruppen ausschließt. Wenn zum Beispiel eure Website nicht per Screenreader bedienbar ist, werden die Besucher:innen, die darauf angewiesen sind, zur nächsten Website wechseln. Bemerken die Leute, dass sie beachtet werden, und das merken sie sehr schnell, habt ihr gleich Bonuspunkte in der Kundenbeziehung.
Was tut ihr konkret für Barrierefreiheit?
Uns als Agentur ist unsere Verantwortung bewusst, dass wir das Thema nicht ignorieren können. Wir haben uns daher in den letzten Monaten weitergebildet und vor allem in der Praxis gelernt, indem wir alle Websites ab 2024 barrierefrei oder barrierearm gebaut haben. Barrierearm bedeutet zum Beispiel: Ein Unternehmen hat eine Firmenfarbe, mit der sich nur schwer barrierefrei arbeiten lässt. Eine barrierefreie Kombination mit dieser Farbe sieht aber deutlich schlechter aus und die Farbe ist für die Identität des Unternehmens wichtig. Dann setzen wir ganz vorsichtig als Ausnahme auch mal Barrieren ein, aber das kommt sehr selten vor.
Wir haben außerdem die Software, mit der wir Websites bauen, auf den Bricks Builder umgestellt, der nach einhelliger Meinung die beste Lösung für barrierefreie Websites ist. Wir sind sehr glücklich über diese Entscheidung, da wir nun sehr gut für kommende Aufgaben aufgestellt sind.
Aber barrierefreie Websites sind teuer und das Design leidet!
Eindeutig nein. Barrierefreiheit, SEO und Nutzungsfreundlichkeit (UX) gehen Hand in Hand und überschneiden sich immer wieder. Eine barrierefreie Seite ist immer auch für nicht eingeschränkte Personen besser bedienbar. Dass das Design nicht leidet, seht ihr hoffentlich an dieser Seite, denn diese ist barrierefrei. Die meisten Beispiele in unserem Showroom sind ebenso barrierefrei und zumindest -arm. Was die Kosten angeht, gehen wir von nicht mehr als 10-20 % mehr Budget für neue Websites aus.